Wie Loddar ist Büskens?

Doppelbelastung blabla. Inaktiv blabla. Systemfrage blabla. 0:1 in Bilbao. 2:4 in Ried. Rapid versinkt in der Meisterschaft im Mittelmaß. Kein Wunder, wenn man gegen sich von einer holzgschnitzen Durchschnittstruppe wie Ried vorführen lässt. Die Innviertler werden am Ende der Meisterschaft ohne Frage wieder zwischen Platz 5 und 8 der Liga landen. Die Frage ist momentan eher schon, ob man vor oder hinter Rapid landet.

Und in mir verfestigt sich immer mehr der Eindruck, dass Rapid sich auf der Trainerbank nicht verbessert hat. Interessante Spielkultur ist keine zu erkennen. Man hat ein bissl das Handballsystem vom Vize-Zoki übernehmen und nudelt gerade auswärts die Partien mit 70% Ballbesitz runter. Allerdings dominiert bei Rapid in diesem System nicht die glasklare Ballsicherheit wie man sie von Barcelona oder den Bayern kannte. Nein, bei uns wird der Ball elendslang in der eigenen Hälfte hin und her gespielt und mit jedem Pass nimmt die Ungenauigkeit ein wenig zu und man schafft es so immer wieder, sich selbst in die Bredouille zu bringen. Ohne Not werden die Zuspiele immer ungenauer bis irgendeiner dann in höchster Bedrängnis den Ball blind nach vorne drischt. Gepaart mit aufzeizender Unbeweglichkeit und Arroganz nimmt so das Unglück immer und immer wieder seinen Lauf. Gegen unterklassige Durchschnittsgegner wird so ein Punkt nach dem anderen abgegeben. Dafür brauchte es wirklich keinen Trainer aus der deutschen Bundesliga. Und immer mehr festigt sich leider so auch die Ähnlichkeit zum bisher mit Abstand lausigsten und furchtbarsten Rapidtrainer, an den ich mich erinnern kann – Loddar Matthäus, der uns in einer furchtbaren Spielzeit ohne Plan und Verstand ins untere Tabellendrittel führte.

Und Fakt ist, dass der Kader von Rapid gemeinsam mit dem der Salzburger sicher der stärkste der gesamten Liga ist. Und damit solche Ergebnisse einzufahren, ist einfach ein Zeichen von Unfähigkeit. Ebenso wie Loddar Matthäus glänzt auch Mike Büskens mit markigen Sprüchen, deutscher Schnodderschnauze und übler Laune. Die Kaderpolitik ist vor allem in der Sturmspitze eine absolut unbefriedigende. Warum Joe da vorne verheizt wird und man nicht fähig war als Ersatz für den verletzten Jelic einen fitten Stürmer zu verpflichten, das sollte sich auch der blaue Büskens-Kumpel Müller mal ernsthaft fragen. Bei Schalke sind beide gescheitert. Bei Rapid hat zumindest Müller bisher weitestgehend mit kluger Kaderpolitik zu überzeugen gewusst. In den letzten Monaten haben wir allerdings ziemlich viele Tore von Spielern kassiert, die bei Rapid kein Vertrauen mehr bekommen haben – Alar, Nutz, Prosenik. Ein Zeichen für ein besonders glückliches Händchen ist das nicht.

Für mich verliert Büskens immer mehr an Kredit – weit ist es aus meiner Sicht nicht mehr hin bis zum Totalversager Lothar Matthäus. Ich sehe ihn als Trainer, der jetzt auf Bewährung auf der Rapidbank sitzt. Wenn das bis zur Winterpause so weitergeht, muss Rapid aktiv werden. Denn irgendwie Fünfter werden, das darf nicht der Anspruch von Rapid Wien mit diesem Kader sein. Genausowenig wie gegen Ried nach extrem armseligen, statischen und blutleeren Spiel 2:4 zu verlieren. 

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